Viele Schüler gehen noch während der Schulzeit für ein Jahr ins Ausland. Dort erleben sie meist viele und außergewöhnliche Dinge, die die Zuhause Gebliebenen gar nicht alle mitbekommen können. Das möchten wir ein Stück weit ändern und haben Jana Kuthe (11. Klasse), die letztes Jahr in den Vereinigten Staaten war, gebeten, einen Artikel darüber zu schreiben.
Wir würden uns freuen, wenn diesem Beispiel auch andere folgen. Zu erreichen sind wir über die übliche Mailadresse und natürlich ganz analog in der Schule. Jetzt aber viel Spaß beim Lesen und nochmal ein herzliches Dankeschön an Jana!
Schon immer hatte ich den Traum auf eine amerikanische High-School zu gehen, American Football zu gucken und mehr über die amerikanische Kultur zu lernen. Am 23. August 2018 ist mein Traum in Erfüllung gegangen: Ich flog nach Michigan, USA. Ich hatte vorher schon mit meiner Gastfamilie geschrieben, aber wirklich kennen tat ich sie nicht. Die Begrüßung am Flughafen war jedoch total herzlich und wir haben uns auf Anhieb verstanden. Meine Gasteltern, Suzy und Mark, leben mit ihrer Tochter Emma auf einer Farm mit Pferden, Schafen, Hunden und Katzen. Also das komplette Gegenteil von meinem Zuhause in Deutschland.
Die erste Woche verging unfassbar schnell und ich lebte mich schnell ein.
Mein erster Schultag war am 4.9.2018 und ich war schon sehr aufgeregt. Im Vergleich zum NIG war meine High-School mit 1200 Schülern schon recht groß und es war gar nicht so einfach die Klassenräume zu finden. Trotzdem habe ich schnell Anschluss gefunden und es fiel mir immer leichter mich zurecht zu finden. Schnell wurden „Friday night football games“ zum Programm. Meine High-School hat aber noch sehr viele andere Sportarten, die man nach der Schule hätte machen können, angeboten. Da meine Gastfamilie Pferde hat und ich auch in Deutschland geritten bin, war ich im Reit-Team meiner Schule. Das war echt eine total schöne Erfahrung. Ich habe dort neue Freunde gefunden und wir wurden auf einem Turnier 2. Platz in ganz Michigan.
Natürlich gehörten auch typisch amerikanische Feiertage wie Thanksgiving oder Halloween dazu. Aber auch Weihnachten feiert man dort morgens am 25.12.
Eins meiner Highlights war, als wir auf Klassenfahrt nach Washington D.C. gefahren sind. Wir haben so viel unternommen und ich kann sagen, dass wir wirklich jedes Denkmal dort gesehen haben
Ein anderes unvergessliches Erlebnis war, als meine Gastfamilie mit mir an die Niagara Fälle und nach Columbus, Ohio gefahren sind. Meinen Geburtstag haben wir in „little Bavaria“ (kleines Bayern ‒ eine Stadt, die wie „Deutschland“ aufgebaut ist) verbracht. Das wohl größte Klischee, was es über Deutschland gibt. Die letzten Monate meines Auslandsjahres vergingen wie im Flug. Ich habe viel mit Freunden unternommen und es gab jeden Tag immer noch Sachen, die neu waren: Es gab immer ein Fast Food Restaurant bei dem ich noch nicht war. Im Mai hatten wir dann noch „Prom“, einen Ball von meiner Schule, für den sich jeder schick gemacht hat, bei dem man zusammen gegessen hat und am Ende getanzt hat. Das war auch ein toller Abend, der wirklich Spaß gemacht hat.
Aber dann wurde es ernst: Mein letzter Schultag und meine „Graduation“ (Abschlusszeremonie für alle 12. Klässler auf dem Footballfield). Am 17. Juni hieß es dann Abschied nehmen, was mir wirklich schwer fiel. Einen Tag später bin ich wieder sicher in Deutschland gelandet.
Es war wirklich ein super Jahr und ich kann es jedem empfehlen ins Ausland zu gehen! Man lernt so viele neue Menschen und Dinge kennen!
Jana Kuthe